Die Liebe zwischen zwei Menschen ist in der Regel etwas sehr Schönes. Wenn die Gefühle von einem der Beiden nicht erwidert werden oder einfach nicht mehr vorhanden sind, kann es zu Kurzschlussreaktionen kommen. Diese meist für beide Seiten gefährlich. In der letzten Zeit fällt in diesem Zusammenhang auch in den Medien immer wieder der Begriff „Stalking“.
Was ist Stalking?
Der Begriff Stalking stammt eigentlich aus dem Englischen. Genau genommen aus der englischen Jägersprache. Hie beschreibt er unter anderem das Anschleichen oder Anpirschen. In unserer heutigen Zeit wird der begriff vorwiegend verwendet, wenn darum geht, dass sich jemand belästigt oder auch bedroht fühlt. Beim Stalking geht es darum, jemanden unbedingt haben zu wollen. Egal, wie. Nicht jedes Stalking-Opfer hatte zuvor auch Beziehung mit dem Stalker. So kann es jeden Menschen treffen, vom Stalking betroffen zu sein.
Wann beginnt Stalking?
Da das Thema in den letzten Jahren immer wieder auch zu tödlichen Zwischenfällen geführt hat, hat sich auch Justiz eingeschaltet. Demnach beginnt, juristisch, das Stalking wenn sich eine Person durch das wiederholte Verfolgen und/oder andauernde Belästigen, im normalen Leben beeinträchtigt wird. Eine Straftat liegt aber erst dann vor, wenn diese Beeinträchtigung sehr schwerwiegend ist.
Wie kann gestalkt werden?
Hat der Stalker erst einmal ein Opfer gefunden, kann der Terror auf ganz verschiedene Arten und Weisen erfolgen. Dazu können auch ganz verschiedene Mittel genutzt werden. In der Regel beginnt das Stalking jedoch ganz harmlos mit Besuchen oder angeblichen „zufälligen“ Begegnungen.
Auch so kann Stalking aussehen:
- unangenehme Briefe, SMS oder E-Mails
- Hinterlassen von Nachrichten im Briefkasten, hinter der Windschutzscheiben
- unerwünschte Geschenke wie Blumen
- Auflauern am Arbeitsplatz, Wohnort oder Freizeitplätzen
- Telefonterror
- Bestellungen bei Dienstleistungen oder Versandhäusern
- Gewohnheiten und Daten werden ausspioniert
- Schaltungen von Anzeigen
- Sachbeschädigungen wie zum Beispiel am Auto
- Drohungen und Beschimpfungen
- Rufschädigungen unter anderem im Internet
- sexuelle Übergriffe, körperliche Angriffe oder auch Tötungen
Leider nutzen Stalker auch die breite Palette der Möglichkeiten bei ihren Opfern aus. Nicht selten kommt es dann bei den Betroffenen auch zu körperlichen und seelischen Erkrankungen.
Dazu gehören unter anderem:
- gesteigertes Misstrauen
- Unwohlsein/Nervosität
- eingeschränktes Bewegungsfeld bis hin zu einer kompletter Isolation oder gar einem Umzug
- Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten
- Angst und Panikattacken
- Psychosomatische Symptome, wie z.B. Schlafstörungen, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme
- Beklemmungen und auch Hoffnungslosigkeit
- eine soziale Isolation mit Änderung Telefonnummer, bis hin zu Arbeitsplatzverlust
- Depressionen manchmal sogar mit Suizidgedanken
Kann man sich gegen Stalking wehren?
Seitdem 2002 ein neues Gesetz erlassen wurde, haben die Opfer auch die Möglichkeit, sich noch besser zu wehren. Darüber hinaus sollten folgende Hinweise bei Verdacht auf Stalking berücksichtigt werden:
- Zuerst einmal sollte dem Stalker klar verständlich gemacht werden, dass keinerlei Kontakt erwünscht ist.
- Auch sollte danach kein Gespräch mehr geführt werden. Alles was gesagt werden musste, wurde gesagt.
- Alle Ereignisse sollten dokumentiert werden. Das bedeutet, Beweise sammeln für eine Strafanzeige oder für ein gerichtliches Verfahren. Also SMS und E-Mail aufbewahren. Unter Umständen ärztliche Atteste besorgen und bei Auflauersituationen Zeugen notieren.
- Auch Freundinnen, Nachbarn und Kolleginnen informieren. Auch auf diese Weise können Zeugen gewonnen werden.